Problemlösen / CCC

In der Problemlösen/CCC-Komponente ging es um die Erfassung fächerübergreifender Kompetenzen (CCC: cross curricular competencies).

Zentral war die Problemlösekompetenz. Damit ist die Fähigkeit einer Person gemeint, kognitive Prozesse anzuwenden, um sich realen, fächerübergreifenden Problemen zu stellen und diese zu lösen. Kennzeichnend ist dabei, dass der Lösungsweg nicht unmittelbar ersichtlich war und dass die zur Lösung nutzbaren Wissensbereiche nicht einem einzigen Fachgebiet (Mathematik, Naturwissenschaften, Lesen) zuzuordnen sind. Während andere PISA-Aufgaben die Anwendung fachbezogenen Wissens und fachbezogener Strategien erfordern, erfordern die in PISA 2003 neu aufgenommenen Problemlöse-Aufgaben die Anwendung von Denkstrategien allgemeinerer Art (induktiv, deduktiv, analogiebasiert, kombinatorisch, metakognitiv, usw.) auf komplexe, fächerübergreifende Problemstellungen. Insofern handelte es sich um einen Beitrag zur Erfassung von Schülerkompetenzen mit spezifischem Bezug zu Anforderungen der Arbeitswelt und zu allgemeinen pädagogischen Zielen.

Der internationale Problemlösetest enthielt drei Typen von Problemstellungen:

Die Problemstellungen waren schriftlich zu bearbeiten und entstammten den Kontexten "Privater Bereich", "Arbeit & Freizeit" sowie "Lokale Umgebung & Schule".

Der nationale Problemlösetest bestand aus komplexen Computer-simulierten dynamischen Systemen, die an einem PC zu bearbeiten waren. Es war herauszufinden, wie die Systeme funktionieren, um anschließend Aufgaben zu bearbeiten, bei denen das erworbene Wissen angewendet werden konnte. Wissen ist hier nicht nur — wie bei den schriftlich zu bearbeitenden Aufgaben des internationalen Tests — Input, sondern gleichzeitig auch Output des Problemlöseprozesses. Die Verwendung von Computern ermöglicht es, nicht nur das Prozessergebnis zu betrachten, sondern direkt auch Prozessmerkmale von Lern- und Problemlösekompetenz. Aufgrund der erforderlichen technischen Infrastruktur kam dieser Testteil bei PISA 2003 nur in einer kleinen Teilstichprobe der Schulen an einem dritten Testtag zum Einsatz. Dabei wurde u.a. auch untersucht, inwieweit sich der Computer-gestützte Testansatz für eine breitere Verwendung bei PISA 2006 eignet.

Neben der Problemlösekompetenz wurden in PISA 2003 noch zwei weitere fächerübergreifende Kompetenzen per Fragebogen und anhand schriftlich zu bearbeitender Aufgaben erfasst. Dabei handelte es sich um:

Unter http://www.mpib-berlin.mpg.de/en/Pisa/ sind weiterführende Informationen zu fächerübergreifenden Kompetenzen im nationalen Ergänzungstest bei PISA 2000 zu finden.

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